Die Entwickler Tapbots schicken den seit Jahren beliebten Twitter-Client Tweetbot in die sechste Runde. Was die neue Version drauf hat, liest du hier.
3rd Party Twitter-Clients haben es seit einigen Jahren schwer. Grund ist die Kastration der API von Twitter. Diese API kann von externen Entwicklern genutzt werden, um Features des Anbieters in ihre Apps zu integrieren. Beschränkt der Anbieter die API, können Entwickler nur beschränkt oder gar nicht darauf zugreifen. Beispielsweise sind Gruppen-DMs oder das Erstellen und Abstimmen von Umfragen nur über den offiziellen Twitter-Client möglich. Problem an der offiziellen Twitter-App: Dieser ist nicht gerade hübsch anzusehen und die Benutzung in vielen Bereichen unausgereift.
Tweetbot-Historie
Tweetbot nutze ich seit Version 1 auf meinem iPhone (und später auf meinem iPad + Mac). Eins ist bei diesem Client über die Versionen gleich geblieben: Ein ausgereiftes UI und das ein oder andere Feature, das einfach Freude macht.
Unter anderem gefällt mir die Funktion, dass die Timeline synchronisiert wird. Das heißt: Wenn ich von meinem iPhone auf das iPad oder Mac wechsle, kann ich genau dort in der Timeline weiterlesen, wo ich auf dem iPhone aufgehört habe. Eine kleine aber feine Funktion, die ich bei dem offiziellen Twitter-Client schmerzlich vermisse.
Aktuell nur mit kleineren Änderungen
Mit Version 6 hat sich vom Design her nur wenig getan. Es gibt ein neues Icon, zwei neue Themes, ein neues Font und hier & da einige kleine Design-Anpassungen. Viel wichtiger ist, dass Tweetbot 6 auf die API V2 von Twitter zugreift. Hierdurch sieht man nun Twitter-Cards (Vorschaubilder bei Links) und Umfragen (teilnehmen kann man aber nur über den offiziellen Twitter-Client).
Zugegeben: Nichts, was man unbedingt benötigen würde – obwohl die Darstellung von Umfragen prima ist.
Aktuell ist die Öffnung der API V2 ein erster Tropfen auf den heißen Stein. Aus diesem Grund wird Tweetbot 6 auch von den Entwicklern als „Early Access“-Version betitelt. Drücken wir die Daumen, dass Twitter die API weiter für 3rd Party Entwickler öffnet. Sobald das geschieht, wird Tapbot die entsprechenden Änderungen in Tweetbot integrieren.
Tweetbot mit Umstieg auf ein Abo-Modell
Die größte Änderung in Tweetbot 6 ist allerdings die Änderung des Bezahlmodells. Gab es bisher einen Einmal-Preis für die Nutzung des Clients, wechselt das Ganze jetzt in ein Abo.
Entweder zahlt man 99 Cent pro Monat, oder 6,49 Euro pro Jahr. Die ersten sieben Tage kann man Tweetbot 6 unverbindlich testen. Diese Änderung betrifft aktuell ausschließlich die iOS-Version. Die Mac-App wird nach wie vor zum Einmal-Preis angeboten.
Persönlich habe ich kein Problem mit Abo-Modellen bei Apps, wenn dafür regelmäßig neues Features und Bugfixes integriert werden. Bei Tweetbot bin ich guter Dinge, dass genau das geschieht und gebe aus diesem Grund gerne meinen Vertrauensvorschuss in Form eines Abo-Abschlusses an die Entwickler.
Was man Tapbot allerdings vorwerfen kann, ist, dass sie diese Änderung nicht im Vorfeld kommuniziert haben. Eine offene und ehrliche Bekanntgabe wäre der elegantere Weg gewesen.
Mein Tweetbot 6-Fazit
Abschließend bleibt festzuhalten, dass Tweetbot 6 zwar nur kleinere Änderungen im Bereich des Designs und der Funktionen innehat, aber durch die API V2 von Twitter eine rosigere Zukunft vor sich hat, als noch vor einigen Monaten der Fall.
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